Jugendaustausch Deutschland/Südafrika von „Bridging-Gaps“: „Globalisierung, Gemeinsam, Gestalten“

Im Rahmen des Jugendaustausch von „Bridging Gaps“ trafen sich über 20 Jugendliche zum Brunch im Café Mondial.

Eine ausgelassene und fröhliche Stimmung empfängt mich am Ostersonntag im Café Mondial. Mehr als 20 Jugendliche bearbeiten lautstark die 2 Tischkicker oder sitzen diskutierend in Gruppen auf den Sofas. Es sind Jugendliche aus Konstanz und Umgebung und aus Pretoria/Südafrika im Alter von 14- 18 Jahren. Im Rahmen des Jugendaustausch von „Bridging Gaps“ haben sie sich während ihrer Programmtage „Globalisierung, Gemeinsam, Gestalten“ zu einem Brunch  im Café Mondial getroffen. Zuvor waren  10 deutsche Jugendliche in den Weihnachtsferien 2 Wochen in Südafrika zur Begegnung gewesen, jetzt hatten sie 10 Jugendliche aus Südafrika zum Rückbesuch.

Saron, Losego,  Greta und Klara sind bereit, mit mir ein kleines Interview zu führen. Auf meine Fragen warum sie am Projekt von „Bridging Gaps“ gegen Rassismus teilnehmen, bekomme ich die Antwort, weil sich „Bridging Gaps“ in Südafrika vor allem mit den aktuellen Problemen und Herausforderungen des Landes, wie den Fragen nach Privilegien, Disparitäten und Unterschieden beschäftigt. Zudem schenkt „Bridging Gaps“ ihnen eine Gemeinschaft und hilft ihnen als Jugendliche zu wachsen.

Darüber hinaus bietet „Bridging Gaps“ ihnen die einmalige Erfahrung, in ein fremdes  Land zu kommen und Menschen kennen zu lernen, die man sonst nie hätte kennen lernen können. Dies ermöglicht ihnen auch einen ganz anderen Blick auf die Welt. Sie nehmen wahr, dass wir z.B. in Europa privilegiert sind aufgrund des Kolonialismus. Aufgrund der Ausbeutung dieser Länder sei die Ungleichheit entstanden. „Wir in Europa sind nicht gezwungen, uns mit der Ungleichheit auseinander zu setzen. Wir fragen uns nicht, warum wir so leben wie wir leben. Im Gegensatz zu den Jugendlichen in Südafrika, die sich das täglich fragen.“

Auf meine Frage, ob sie denken, dass Rassismus in Deutschland noch ein aktuelles Thema ist kommt die spontane und überzeugte Antwort von allen: Ja, zu 100 % ! Auch hier wird auf  Rassismus als ein Überbleibsel des Kolonialismus verwiesen, welches in unserer Gesellschaft noch überall zu finden ist, z. B. oft noch in Straßennamen oder auch in Form von institutionellem Rassismus.

Aktuell wird auf die geschürte Angst vor Fremden im Rahmen der Flüchtlingsdiskussion hingewiesen  und die damit entstandenen rassistischen Parteien und Gruppierungen.  Negative Eigenschaften vielleicht einzelner Menschen werden dabei als Stereotype auf eine ganze Gruppe von Menschen übertragen. Schuld seien auch die Medien, die bewusst oder unbewusst Bilder erzeugen, die Ängste auslösen.

Auf die Frage, wie es bei ihnen weiter geht, antworten die Jugendlichen, dass sie  auf jeden Fall in Kontakt miteinander bleiben wollen und sie anderen Jugendlichen die Teilnahme am Projekt von „Bridgings Gaps“ weiter empfehlen. Diese Erfahrung in Südafrika, so Klara, sei die „beste Zeit“ ihres (noch jungen) Lebens gewesen. Für mich war es sehr spannend, diese weltoffenen, intelligenten und fröhlichen Jugendlichen kennengelernt zu haben und ich würde mich über ein Wiedersehen im Café Mondial freuen. „Bridge the Gap“ bedeutet auf Deutsch, die Lücke oder die Kluft zu schließen.

Text: Doris
Bilder: Manuel Gussmann

 

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