Diana Ezerex macht Mut

Unglaublich soulig, rauchig und warm zugleich klang es, was die Singer-Songwriterin Diana Ezerex im K9 lediglich begleitet von ihrer Gitarre zum Besten gab. 

Und jedes Stück erzählte etwas aus ihrem noch jungen Leben, tiefsinnig und gefühlvoll. Ob „Take me home“, „I feel safe“ oder „unique“ – Songs, bei denen alle zum Mitsingen aufgefordert wurden.

Besonders nahe ging „I fall“, ein Stück, das Ezerex in der ersten, eher einsamen Zeit eines halbjährigen Brasilienpraktikums geschrieben hat. Das Fremde wurde schließlich zum Vertrauten, das Praktikum in Brasilien zu einem positiven Teil ihrer Lebensgeschichte.

Diana Ezerex, Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers, ist gerade einmal 23 Jahre jung, aber schafft es in ihren Songs bravourös, die kleinen und größeren Brüche und Verunsicherungen des Lebens stimmgewaltig nach außen zu kehren, ohne sich dabei je selbst zu bemitleiden. Ihre Kraft zieht sie aus ihrem Glauben, wie sie erzählt. Sie möchte anderen mit ihren Konzerten vor allem Mut machen, ob sie nun vor straffälligen Jugendlichen in einem Jugendgefängnis auftritt oder eben mit einem Benefizkonzert wie dem für Café Mondial im K9 Menschen egal welcher Herkunft ein neues Selbstbewusstsein einhaucht.

Die Spenden an diesem Abend kamen dem Café Mondial zugute. Wir sagen DANKE, liebe Diana – es war einfach UNIQUE!


Hier könnt ihr noch ein bisschen mehr über Diana Ezerex erfahren:

3 Fragen an …
Diana Ezerex, Singer-Songwriterin

Wie bist du zur Musik gekommen und was gibt sie dir?

Angefangen hat alles mit Blockflötenunterricht zuhause in Biberach. Dann habe ich mal Saxophon gespielt, nach einiger Zeit aber leider damit wieder aufgehört, was ich heute bereue. Im Schulchor habe ich mich nie getraut, ein Solo zu singen, obwohl meine Stimme eigentlich ganz gut war. Ich hatte einfach wenig Selbstbewusstsein früher. Erst zum Abschluss hat mich mein Musiklehrer gefragt, ob ich nicht mal ein Solo singen will. Ich war super aufgeregt, aber schließlich auch sehr stolz auf mich. Meine Stimme hat sich weiterentwickelt, das war ein spannender Prozess. Je mutiger man sich fühlt, desto eher macht man den Mund auf. Nach meinem Studium in Magdeburg habe ich daran gedacht, auf Tour zugehen, und das habe ich dann auch getan.

Bei meiner Musik ist mir wichtig, dass die Message rüberkommt. Ich möchte den Menschen Mut machen, ihnen Selbstvertrauen geben, ihnen ihre Stärken vor Augen führen. Jeder ist doch etwas Besonderes. Darum geht es zum Beispiel in meinem Song UNIQUE.

 
In deinen Songs erzählst du von Unsicherheiten und Brüche, die das Leben bereithält. Du lässt dich davon aber nicht runterziehen. Woher nimmst du die Kraft?

Die größte Veränderung war für mich wohl, als ich nach dem Abi von zuhause ausgezogen bin, um ein Freiwilliges Soziales Jahr in Magdeburg zu machen. Ich habe das beim CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen e.V.) gemacht. Der Verein dort war noch sehr jung und mich hat es gereizt, hier etwas Neues mit jungen Menschen gemeinsam aufzubauen. Parallel habe ich Musik gemacht, das hat mir enorm viel gegeben. Später habe ich dann in Magdeburg auch studiert, Bildungswissenschaften.
Auch mein Praktikum in Brasilien, wo der Song „I fall“ entstanden ist, war ein einschneidendes Erlebnis für mich. Ich habe dort, aber auch in der Zeit in Magdeburg, viel gelernt und heute mehr Selbstvertrauen als früher. Das will ich durch meine Musik transprotieren, daher liebe ich es, Konzerte zu geben.
 
Wie sieht dein Leben heute aus? Welche Rolle spielt die Musik?

Ich lebe wieder in meiner Heimat Biberach und habe das große Glück, Musik und eine feste Arbeit unter einen Hut bringen zu können. Nur von der Musik zu leben wäre mir zu larifari, da braucht man viel Selbstdisziplin. Ich habe eine Teilzeitanstellung und damit Zeit, am Abend oder an den Wochenenden auch mit meiner Band Konzerte zu geben.  Ich mag es, an Orte zu kommen, wo ich noch nie war und die Menschen dort kennen zulernen. Es ist gerade ziemlich perfekt, wie es ist.
 
Fragen: Petra