Weite Wege – 14 Jahre auf der Flucht

Sichere Herkunftsländer? Die Balkanstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien wurden vom Bundesrat per Gesetz zu „sicheren Herkunftsländern“ erklärt. Dieses Gesetz wurde vorrangig zur Abweisung von Roma aus diesen Ländern erlassen, die dort nach wie vor aus der Gesellschaft ausgegrenzt und verfolgt werden.

Die Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland ist düster: während der Zeit des Nationalsozialismus sollten sie in unserem Land „ausgerottet“ und in den Konzentrationslagern vernichtet werden. Heute wird den meisten von ihnen in Deutschland der Schutz vor Verfolgung und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben verweigert.

Die Roma-Familie Gasnjani lebte bis zum Mai 1999 im Dorf Pomozatin im Kosovo, wo Muharem Gasnjani als Elektriker in einer Fabrik arbeitete. Dem Krieg im Kososvo folgten Pogrome, in deren Folge 14.000 Häuser von Roma, Ashkali und Egypta niedergebrannt wurden. Familie Gasnjani wurde immer wieder vertrieben, bis sie 2013 schließlich in Freiburg Asyl erhielt. Herr Gasnjani hat die lange Flucht dokumentiert. Eine Fotoausstellung entstand durch Zusammenarbeit der Familie Gasnjani mit Schüler*innen der Gerhard-Luckner Schule und „Aktion Bleiberecht“ in Freiburg.

Wir zeigen die Ausstellung in Kooperation mit der vhs Konstanz-Singen e.V. und möchten damit deutlich machen, dass auch Roma und Sinti bei uns willkommen sind. Zur Vernissage am 21. 04 um 19 Uhr in der VHS-Galerie, Katzgasse 7, begrüssen wir auch die Familie Gasnjani und Anita Morasch, die Roma-Lieder singen wird.

Ausstellung vom 22.04.2016 bis 25.05.2016 zu den Öffnungszeiten