Lyrik-Abend

Gedichte, Poesie, Lyrik: 13 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern trafen sich um ihre Lieblingsdichter und Gedichte vorzustellen

Im Vorfeld waren die  Meinungen geteilt: Würde ein Abend mit Poesie und Gedichten im Café  auf Interesse stoßen? Ist so was noch zeitgemäß? Wird überhaupt jemand kommen? Umso erstaunter waren wir, als sich an diesem Abend trotz Kälte und Schneesturm 13 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern trafen um ihre Lieblingsdichter und Gedichte vorzustellen. Die Teilnehmer*innen aus Syrien, Afghanistan, Portugal, Griechenland, Türkei, Niederlande und Deutschland trugen ihre Gedichte in ihrer Heimatsprache und in den Übersetzungen vor.  

Die Themen im Vordergrund waren dabei Freiheit, Flucht und Exil. Angesichts der Situation in der Türkei galten unsere Gedanken an diesem Abend auch den 47.000 inhaftierten und den tausenden, vor allem jungen, mutigen Menschen, die nach dem Referendum ihren Protest in der Türkei auf die Straßen trugen.

Wir konnten einen kurzen Einblick in das Leben des türkischen Dichters Nazim Hikmet und das Werk von Khalil Gibran (Libanon) erhalten und Gedichte von Geflüchteten aus dem Iran, der Türkei und Afghanistan kennenlernen. Auch über eine alte Tradition in Schottland, sich des Abends gemeinsam zum Vortrag von Gedichten und Geschichten zu treffen, wurden wir informiert.

Waren viele Gedichte auch ernst, so gab es doch auch sehr anrührende und sogar lustige Gedichte wie das vom Schnupfen und das wunderbare Wortspiel im Gedicht vom „Dromen“ (Träumen). Wir alle hatten viel Freude und fanden nach diesem Abend, er sei durchaus zu wiederholen.

Wer sich weiter über die Dichter und ihre Gedichte informieren möchte: Nazim Hikmet: Deine Augen, Hinter mir liegen 13 Jahre Gefängnis, Ich bin wieder ein unerträglicher Mensch geworden. Cengisz Dogu: Warum sind sie aus ihrem Land geflüchtet? Dicle. Ali Shriazi: Depression, Einkauf, Erfahrung. Khalil Gibran: Von der Freundschaft, Wenn die Liebe Dir winkt, Aus der Zeit wollt ihr einen Strom machen. Jelali: Die Situation in Afghanistan. Megaloh: Wohin.Curse: Freiheit. Konstantinos P. Kavafis: Ithaka. Fernando Pessoa: Palco da vida. Rene Oskam: Dromen. Robert Burnes: To a mouse. Violet Jacob: The Rowan. Eduard Mörike: Der Schnupfen, Um Mitternacht, An eine Äolsharfe. Hermann Hesse: Stufen. Armando Artur: Rede zur kalten Mitternacht.      

Text: Doris