„Kicken gegen Rassismus 2022“: Ein voller Erfolg

Vergangenes Wochenende fand am Schänzleareal in Konstanz das Fußballturnier “Kicken gegen Rassismus” statt. 24 Teams sowie etliche Zuschauende nahmen an dem Turnier teil und setzten damit ein Zeichen für Fairness und gegen rassistische Diskriminierung. Ergänzt wurde das Geschehen auf dem Rasen durch politische Redebeiträge und Informationsstände.

Bereits zum dritten Mal nach 2015 und 2018 trafen sich Organisationen, Vereine und Privatpersonen letzten Samstag zum freundschaftlichen Spiel am Schänzleareal. Damit wollten über 300 Personen Rassismus gewissermaßen vom Platz kicken. Nicht nur, aber auch im Fußball treten rassistische Vorurteile und Diskriminierung immer wieder hervor. Doch genauso kann der Sport vereinen und vermitteln. Auf diese Wirkung des Fußballs setzte “Kicken gegen Rassismus”. Die Veranstaltung begann um 9:40 Uhr mit Eröffnungsworten durch David Tchakoura, Leiter der Stabsstelle Konstanz International. Er erwähnte zu hoffen, „dass wir am Ende des Tages den Platz mit einem verstärkten Gemeinschaftsgefühl verlassen“.

Melanie Brand, Leiterin der Antidiskriminierungsberatungsstelle im Landkreis Konstanz, wandte sich ebenso mit einigen Grußworten an die Turniergemeinschaft und erwähnte die zweischneidigen Erfahrungen mit Rassismus im Fußball. Einerseits würden viele Fußballspielende rassistisch angefeindet, andererseits könne der gemeinsame Sport auch vereinen.

Die Spiele wurden im Anschluss eröffnet. Von 10 Uhr bis 18 Uhr fanden insgesamt 64 Spiele statt, die fair und im Sinne des Sportgeistes bestritten wurden. In der Gruppenphase setzten sich Kabul United, Oetti’s Eleven, Azadi und Colourful Minds durch, die daraufhin ins Halbfinale einzogen. Im Finale konnte die Oetti’s Eleven dann Azadi schlagen und somit das Turnier gewinnen.

Die inhaltliche Ausrichtung des Turniers wurde gestützt durch weitere politische Redebeiträge, die auf Probleme rassistischer Ausgrenzung aufmerksam machten. Seebrücke sprach die kritische Situation vieler Geflüchteter in Deutschland an. Bei der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter zeige Deutschland sich löblicherweise offen, solidarisch und hilfsbereit. Ein solches Verhalten erhoffe sich die Seebrücke auch gegenüber Flüchtenden aus anderen Ländern. Doris Künzel vom Café Mondial machte in ihrer Rede auf den Antiromanismus als spezielle Form des Rassismus aufmerksam. Für die Diskriminierung der Sinti und Roma fehle Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein, obwohl „ihnen rassistische Gewalt entgegenschlägt“ und „ihre Asylanträge systematisch abgelehnt werden“.

Ergänzt wurde dies durch Infostände verschiedener politischer Organisationen, wie etwa der Seebrücke Konstanz, Fridays for Future Konstanz, Amnnesty International, Café Mondial und dem Feministischen Antifaschistischen Kollektiv Konstanz. Für die leibliche Verpflegung der Teilnehmenden war ebenfalls durch verschiedene auf Selbstkostenbasis agierende Essens- und Getränkestände gesorgt.

Das Turnier wurde von regionalen Organisationen und Institutionen ausgerichtet, darunter das Café Mondial, Amnesty International, Fridays for Future Konstanz Seebrücke Konstanz, Save Me Konstanz, Treffpunkt Petershausen und der Rojava Gruppe.

Text: Dennis, FFF Konstanz